„Baugeschichte gezeichnet“: Das Siegerlandmuseum und Universität Siegen erzählen die Geschichte des Oberen Schlosses mit Plänen und Fotos.

Das Obere Schloss zählt zu den ältesten und bedeutendsten Bauwerken Siegens. Und wirft nach wie vor viele Fragen auf: Wer nutzte oder wohnte in dem fast 800 Jahre alten Gebäude? Wie sah es früher aus? Auch in der Forschung ist über die Baugeschichte des überregional bekannten Siegener Baudenkmals vergleichsweise wenig bekannt.

Seit fast 120 Jahren beherbergt das Obere Schloss, bei dem es sich eigentlich um eine Höhenburg handelt, das Siegerlandmuseum. Davor wurde es von den Grafen von Nassau, Kölner Erzbischöfen und preußischen Verwaltungsbeamten bewohnt. Im Schloss befand sich außerdem ein Kinderheim, das Stadtarchiv und die Stadtbibliothek. Die verschiedenen Nutzungen hatten zahlreiche Umbauten zur Folge. So sind heutige Gäste des Siegerlandmuseums mit einer Vielzahl an Räumen, Treppen und Ebenen konfrontiert, in der die Orientierung nicht leicht fällt.

In einer gemeinsamen Ausstellung gehen das Siegerlandmuseum und das Lehrgebiet Architekturgeschichte der Universität Siegen den baulichen Veränderungen des Oberen Schlosses auf den Grund. Die Ausstellung zeigt Grundrisspläne des Baudenkmals aus sechs ausgewählten Zeitphasen vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart, die im Rahmen eines Master-Seminars entstanden sind. Pläne und Fotos machen anschaulich, wie das Gebäude durch seine verschiedenen Nutzungen verändert wurde und zu seiner heutigen Gestalt gekommen ist, und lassen vier Jahrhunderte Siegener Stadtgeschichte lebendig werden.

Die Ausstellung „Das Obere Schloss: Baugeschichte gezeichnet“ ist Teil der Forschungskooperation zwischen dem Siegerlandmuseum und dem Lehrgebiet Architekturgeschichte der Universität Siegen im Rahmen des Förderprogramms „Forschungsvolontariat Kunstmuseen NRW“.